Geboren 1940 in Kanjiza in der ungarischsprachigen Region Vojvodina im heutigen Serbien. Er studierte Hungarologie und Philosophie an den Universitäten in Novi Sad und Zagreb. 1963 erschien sein erster Gedichtband "Homoru versek" ("Hohle Gedichte"), 1965 begann er, für die unabhängige Literaturzeitschrift "Uj Symposion" ("Neues Symposium") zu schreiben, deren Chefredakteur er später, bis zum Verbot der Zeitschrift 1972, war. Anfang der siebziger bis Mitte der neunziger Jahre arbeitete Ottó Tolnai als Kulturredakteur des ungarischsprachigen Programms von Radio Novi Sad. Seit 1993 gibt er die Zeitschrift "Ex Symposion" heraus. Für seine Lyrik, Prosa, Theaterstücke und Essays, die in rund dreißig Bänden sowohl in Ungarn als auch im ehemaligen Jugoslawien veröffentlicht wurden, erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Ottó Tolnai lebt in Palics (Vojvodina).
„Tolnai intoniert keine Klage, sondern legt das Alltäglich-Ungeheuerliche seinen Figuren in den Mund... Ungemein suggestiv entwirft Ottó Tolnai eine Welt, deren elementare Archaik ans Gewalttätige grenzt, ohne einen Rest von Poesie zu verleugnen.“ (Ilma Rakusa)
Veröffentlichungen (auf Deutsch): Ich kritzelte das Akazienwäldchen in mein Heft. Vier Erzählungen, Edition per procura, Wien-Lana 2002; Eine Postkarte an Don Dukay. Neun Geschichten aus der Provinz, DAAD Berliner Künstlerprogramm, Berlin 2005; Göttlicher Gestank. Gedichte. Deutsch-Ungarisch, Edition Korrespondenzen, Wien 2009.
Auszeichnungen (u.a.): Attila József Preis 1991; Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD 2004.
Aufzeichnung: 29. April 2006
Dauer: 22 min 38 sek
Einführung: Zsuzsanna Gahse
Lesung: Ottó Tolnai (Ungarisch), Zsuzsanna Gahse (Deutsch)
Quelle: Poesie International 2006. 28.04. bis 01.05, (CD 1 Samstag, 29.04.2006), Spielboden Dornbirn; Herausgeber: Franz Paul Hammling, Literatur Vorarlberg 2006.
Produktion: © Literatur Vorarberg und Spielboden Dornbirn 2006
Im Literaturradio seit: August 2010