So wie 2020 der Corona-Virus über die Menschheit gekommen ist – so die Idee der Schriftstellerin Erika Kronabitter – soll der Gedicht-Virus über die Radiohörer*innen kommen. Von Annette Raschner und Jasmine Ölz des ORF Radio Vorarlberg positiv aufgenommen, fand eine Zusammenarbeit von literatur:vorarlberg und dem ORF statt.
Die Autor*innen waren aufgerufen, kleine Tondateien als MP3 oder MP4-Datei in der Dauer von 1 – 2 Minuten per Wetransfer an literatur:vorarlberg zu senden oder als Word-Datei in der Lesedauer von insgesamt 1 – 2 Minuten, welche von einer/einem ORF-Mitarbeiter*in eingesprochen werden sollten.
Über 40 Einsendungen mit über 100 Tondateien wurden eingesendet!
Die ursprüngliche Inspiration, Gedichte tatsächlich als Gedicht-Virus zwischen den Sendungen und im Laufe des Tages wiederholt und immer wieder zu senden (die Intention war ja das plötzliche Auftreten/Aufblitzen von Lyrik innerhalb der Normalität), wurde letztlich vom ORF in dieser Form zwar nicht aufgenommen: „Gedicht-Virus“ wurde von der Kulturabteilung des ORF Vorarlberg als zu negativ behaftet angesehen und die Gedichtsendungen als „Wohnzimmerlyrik“ in die Vorarlberger Haushalte gesendet.
Somit erhielten die Gedicht-Virusbeiträge in einer von Redakteur Stefan Höfel kuratierten Samstag-Sendung und somit die Mitglieder von literatur:vorarlberg ihre Auftrittsmöglichkeit als „Wohnzimmerlyrik“ – ohne physische Anwesenheit, da zu dieser Zeit jegliche Auftrittsmöglichkeiten für Autor*innen ebenso wie für Musiker*innen u.a. Theater- und Kunstschaffende von Seiten der Bundesregierung untersagt waren.