Angeregt vom legendären Schirennen "Der Weisse Ring" - Massenstart von 1000 Läufern, mehr als 21 Kilometer lang, unter Einbeziehung möglichst vieler Liftanlagen, seit 1955, dem goldenen Zeitalter des österreichischen Schilaufs ausgetragen - liegt den Sagen Daniela Eggers "Der Grüne Ring" zugrunde, ein Netz von Wanderrouten in der Region Lech-Zürs, dessen Betrieb im Gegensatz zur erwähnten Veranstaltung ohne fremdenverkehrtes Remmidemmi auskommt und der Bergwelt jene Ruhe und Kraft lässt, die dort auch gemäß der "Tourismus-Marke Vorarlberg" vorherrschen sollte. In diesem Sinn ist "Der Grüne Ring" kein plärrendes Event, sondern ein naturgegebenes Angebot, und Daniela Eggers Buch ist der leicht transportable literarische Begleiter dazu. Entlang markanter Punkte der Route, deren Bewältigung "im Idealfall drei Tage dauert", hat Daniela Egger darin überlieferte und neu erfundene Sagen gesammelt, in denen dementsprechend ortsbekannte bzw. noch nie beschriebenen Gestalten ihr Unwesen treiben. Unter anderem auch der titelgebende Samurai, der zusammen mit einem japanischen Mönch ausgerechnet auf dem Lecher Kriegerhorn die Suche nach einer versunkenen Kultur blutig beendet. Neben anderen wissenswerten Details haben Daniela Eggers Recherchen damit auch endlich zutage gefördert, warum dieser friedliche Berg ausgerechnet so heißt.
Die hier zu hörende Lesung wurde am 28. November 2010 in Dornbirn im Rahmen der Lesereihe "Um 5 beim Inder" im indischen Restaurant Haslach aufgezeichnet.
Das Buch:
Ein Samurai am Kriegerhorn - Der grüne Ring. Sagen zum Lesen und Wandern von Daniela Egger, illustriert von Daniel Nikolaus Kocher. unartproduktion, Dornbirn 2010.
Lesung [mp3]
Informationen zu Daniela Egger [hier]