Man kann nicht oft genug daran erinnern: Das Festival Poesie International, das bis zum Jahr 2008 am Spielboden in Dornbirn stattfand, ist sang- und klanglos verschieden. In der miromente Nr. 16 wurde eine Todesanzeige, der einzige Nachruf auf die Lyrikveranstaltung, veröffentlicht. Ein paar der darin als Mitschuldige oder Mitwissende am Tod des Festivals Genannte, haben mittlerweile heftig dementiert und darauf hingewiesen, dass es sich um einen unglücklichen, obgleich voraussehbaren und vor allem natürlichen Tod gehandelt habe. Beileid selbstverständlich, aber wem ausgesprochen, die Verstorbene war zwar ein Gedicht von einer Leiche, aber ohne Verwandte, ein Waisenkind, und das Ganze ohnehin von Anfang an eine traurige Sache. Kondolenz-Lesungen am offenen Lyrikgrab mit anschließendem, lustigem Leichenschmaus, meist bei viel zu schönem Wetter abgehalten.
Nehmen wir also in diesem Sinne das Gedicht der rumänischen Lyrikerin Rodica Draghincescus als ein 2005 vorweg genommenes Abschiedswort und seien wir ein wenig traurig, dass Dornbirn vermutlich nicht mehr so schnell im Titel einer internationalen Lyrikproduktion vorkommen wird.
Donnerstag in Dornbirn [mp3]
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