Das Aktionstheater Ensemble unter der Leitung von Martin Gruber ist 25 Jahre alt geworden. Für ein Theater ist das nicht viel, für einen Regisseur unter Umständen schon. Aber Martin Gruber ist nicht müde. Im Gegenteil. Er brennt nach wie vor. Und mit ihm alle, die zum Ensemble gehören. Besonders der harte Kern der Darstellerinnen, der sich in den Jahren heraus gebildet hat, namentlich seien vier genannt, nämlich Babett Arens, Kirstin Schwab, Roswitha Soukup und vor allem Susanne Brandt, die 1994 zum ersten Mal Teil des Aktionstheater Ensembles war. Und dann natürlich noch Dramaturg Martin Oijster, der seit mehr als 15 Jahren die organisatorischen Fäden zieht.

1989 trat Martin Gruber mit einer Inszenierung von Sophokles' Antigone erstmals unter dem Titel Aktionstheater Ensemble in Erscheinung. „Köstliches Aktionstheater, das internationales Niveau erreicht", konnte man damals schon in der Kronen Zeitung lesen. Und wer von Anfang an derart reife Arbeit abgeliefert hat, darf sich nach 25 Jahren natürlich auch zum Theater und zum Theaterbetrieb äußern, mitunter auch kritisch.

Das Interview mit Martin Gruber hat Wolfgang Mörth, einer der Autoren des Ensembles, geführt. Es geht darin um Kunst und Politik, es geht um Subvention und Subversion, und es geht auch um das Bild des schwulen Regisseurs, ein Thema, über das Martin Gruber normalerweise nicht öffentlich spricht. Hier macht er (und zwar im zweiten Teil des Gersprächs) eine Ausnahme.

(Da die beiden sich am Dornbirner Bahnhof, Bahnsteig 1, getroffen haben, enthält die Aufzeichnung diverse Hintergrundgeräusche, was durchaus beabsichtigt war. Für die hin und wieder zu hörenden Windgeräusche galt diese Absicht nicht.)