Im Rahmen des Festivals Texte & Töne, das am 5. und 6. November 2016 im Publikumssaal des ORF Zentrums Dornbirn stattfand, wurden in diesem Jahr erstmals die Kurzhörspiele uraufgeführt, die seit 2011 vom ORF Landesstudio Vorarlberg in einer Kooperation mit Literatur Vorarlberg unter der Regie von Augustin Jagg produziert werden. Jeweils abwechselnd gab es Uraufführungen von Werken Neuer Musik (Gerald Futscher, un état furtif, und Iurii Gontsov, Duo) und den Kurzhörspielen von drei Mitgliedern der Jungen Szene von Literatur Vorarlberg.
Felix Kalaivanans Geschichte 360 Flip (ein klassischer Skateboard-Trick) ist eine teils leidenschaftliche, teils wehmütige Reminiszenz auf heiße Sommertage im Skaterpark. Leidenschaftlich in der Schilderung des technischen Aspekts des Sports, wehmütig in der Erkenntnis, dass es sich dabei leider nur um eine Lebensphase handelt.
Und Deborah Macaulay setzt einen Missbrauchsfalls ins Zentrum ihres Kurzhörspiels Menschenroboter. In drei Teilen, die drei verschiedenen Perspektiven entsprechen, umkreist der Text den Fall, ohne je ganz konkret zu werden, während in den Zwischenspielen, inszeniert als innere Monologe eines Computers, klar wird, dass auch das Tragische letztlich eine Verwaltungsangelegenheit ist.
Theresia Moosbrugger lässt in ihrem Hörspiel Am Bahnhof zwei Angestellte der Bahn, eine davon verantwortlich für die Lautsprecher-Ansagen auf den Bahnsteigen, mit ihren verschiedenen Weltbildern und Temperamenten in der Art von "Und immer grüßt das Murmeltier" aufeinanderprallen.