17.02.2011
Markus W. Kumer liest Auszüge aus seinem Kriminalroman

Die Reihe "Junge Autoren", kuratiert von Gabriele Bösch, präsentierte am 9. Februar den bisher nur selten in Erscheinung getretenen Vorarlberger Autor Markus W. Kumer. Bis auf einen Auftritt bei den von Leo Haffner geleiteten "St. Gerolder Literaturtagen" zu Beginn der 80er-Jahre und dem Gewinn eines Jugendliteraturpreises (von dem der Autor selbst Anlass und Titel vergessen hat) spielte sich sein literarisches Schaffen bisher im Verborgenen ab. Dass er, geboren 1965, zwar nach Jahren nicht mehr ohne weiteres in das Schema der Veranstaltung im Theater Kosmos passte, ist klar, doch frei nach Urs Widmer: solange man sein Hauptwerk nicht geschrieben hat, gilt man als Jungautor, ist sein Auftritt durchaus gerechtfertigt. Auch weil die Ausschnitte aus seinem Kriminalroman, schon beim ersten Hören auf eine hohe Qualität des Ganzen schließen lassen. Selbst den Schock, den das Auffinden eines vom Zug überfahrenen Mannes bei der Schwester des Toten, jetzt Kommissarin, hinterlässt, zerlegt Kumer in Erinnerungen, Reflexionen und Einzelwahrnehmungen ohne billige Schockeffekte, dafür von poetischer Feinheit und Kraft. Ausgehend von diesem Ereignis macht auch die Handlung, eine tragische Familiengeschichte, in der die Koransure 18 eine geheimnisvolle Rolle spielt, neugierig auf das Buch. Bleibt zu hoffen, dass Kumer, der sich bisher als Lyriker verstand, den es nicht so sehr nach Veröffentlichung drängte, mit seinem Kriminalroman freizügiger ist.
Als Bonustrack sozusagen hören Sie hier auch noch ein Gedicht von Markus W. Kumer.
Zwei Auszüge aus Sure 18- Der Grüne  [mp3]
Landliebe (Gedicht)  [mp3]
Informationen zum Autor  [hier]