Am 24.5.2014 fand in der Kammgarn in Hard zum 11. Mal die feierliche Verleihung des Harder Literaturpreis statt, schon zum vierten Mal für Kurzgeschichten. Das Thema war vorgegeben, nämlich „Im Westen nichts Neues?“ Eine Wahl, die naturgemäß etwas mit dem Gedenkjahr zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren zu tun hatte, zumal der Titel des Romans von Erich Maria Remarque wie kein anderer die Gräuel dieses Kriegs symbolisiert. Das Fragezeichen sollte ein Anreiz für die Schreibenden sein, das Thema auf kreative Art zu variieren. Was ist das Neue oder das immer Gleiche an der Tatsache des Krieges? Wo sind die Frontlinien heute zu verorten? Welcher Art sind heute die Gefahren, die weltumspannende Auseinandersetzung bewirken können?
Unter 342 Einsendungen, die aus allen deutschsprachigen Ländern eingetroffen waren, wählte die Jury schließlich zwei Förderpreise (dotiert mit je 1.000 Euro) für Peter Punckhaus und Thomas Weiss, sowie einen Hauptpreis (5.000 Euro) für Markus Kindlinger aus. Zudem wurden weitere 12 Geschichten in die beim Harder Hecht-Verlag erschienene Anthologie aufgenommen. Darunter auch zwei der Vorarlberger Autorinnen Linda Achberger und Elisabeth Ebenberger. Die Entscheidungen fielen ausnahmslos anonym.
Neben den drei Siegertexten sind hier auch die Begründungen der Jury und die Ansprachen der für die Kulturbelange verantwortlichen Politiker der Gemeinde Hard und des Landes Vorarlberg zu hören.
Thomas Weiss - Förderpreis
Geboren in Stuttgart, lebt in Berlin. Begann ein Germanistikstudium, nebenher war er als Segellehrer am Bodensee tätig. Nach Abbruch des Studiums Eröffnung einer Espresso-Bar in Berlin. Verkauf der Bar, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Seit 2001 freier Autor. Bislang erschienen vier Romane: Schmitz, Frankfurter Verlagsanstalt 2004; Folgendes, Steidl Verlag 2006; Tod eines Trüffelschweins, Steidl Verlag 2007; Flüchtige Bekannte, Berlin Verlag 2014.
Peter Punckhaus - Förderpreis
Geboren 1976 in Erding; Studium der Neueren deutschen Literatur, Soziologie und Politischen Wissenschaft in München und Paris. Promotion über deutschsprachige autobiografische Texte der 1970er-Jahre. Dramaturg u.a. für die Theaterproduktion Lohn und Brot (Aufführungen in München, Hamburg und Mannheim) sowie für szenische Lesungen der Texte von Gisela Elsner und Ronald M. Schernikau. Er arbeitet als Literaturwissenschaftler an der Ludwig-Maximilians-Universität in München sowie als Dramaturg und Autor. Veröffentlichungen von literarischen und literaturkritischen Texten in verschiedenen Zeitschriften.
Markus Kindlinger – Gewinner des Harder Literaturpreises 2014
Geboren am 22. Mai 1987 in Bergisch Gladbach, aufgewachsen in Köln und Düsseldorf. Nach dem Abitur 2006 Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Duisburg-Essen mit Schwerpunkt Mikroökonomie und Spieltheorie. Anschließend Beschäftigung mit Literatur- und Filmwissenschaft im Rahmen des Masterstudium in Europastudien an der Europa-Universität Frankfurt an der Oder. Seit Ende 2012 studiert er in einem zweiten Masterprogramm Wirtschaftsinformatik an der FernUniversität in Hagen und schreibt nebenbei Kurzgeschichten, die in verschiedenen Literaturzeitschriften veröffentlicht wurden.