Für die Faustini-Fans ist das Warten endlich vorbei. Dieser Tage erschien beim Haymon-Verlag unter dem Titel Die Augenblicke des Herrn Faustini der dritte Teil der erfolgreichen Serie. Die Erstpräsentation fand in der Reihe der Veranstaltungen des Felder-Archivs im Foyer des Vorarlberger Landestheaters statt, das bis auf den letzten Platz gefüllt war. Ulrike Längle meinte in ihrer Einführung, dass die Kreation von "Serienhelden" wie diesem eigentlich eine Angewohnheit des Kriminalromans sei, was so natürlich nicht ausschließlich stimmt, man denke nur an den geografisch sehr nahe liegenden Fall von Martin Walses Anselm Christlein. Vielleicht könnte man sogar Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Protagonisten finden, zum Beispiel ihre von Zufällen geprägte Reisetätigkeit, Faustini allerdings ist im Vergleich zu Christlein ein viel transparenteres, weniger flüchtendes als vielmehr flüchtiges Wesen, das immer Gefahr läuft, in einer Zeitfalte oder in der Krümmung eines Raumes für immer verloren zu gehen.
Was Wolfgang Hermann Herrn Faustini in seiner tastenden, gleichermaßen mitfühlenden wie entrückten Art wahrnehmen lässt, erzeugt berührende literarische Momente, die es so in der deutschen Gegenwartsliteratur nur selten gab und gibt.
Sie hören hier einen Ausschnitt aus Wolfgang Hermanns Lesung in der Länge von etwa 15 Minuten. Der Name des Handybesitzers, der es zweimal klingeln ließ, ist der Redaktion bekannt.
Die Augenblicke des Herrn Faustini [mp3]
Andere Beiträge von Wolfgang Hermann finden Sie unter [Hörspiel] [Fusionen] [Poesie International 2003]