Friederike Mayröcker

Geboren am 20. Dezember 1924 in Wien. Ab 1946 Englisch-
lehrerin an verschiedenen Wiener Hauptschulen. 1969 wird sie beurlaubt und arbeitet seitdem als freie Schriftstellerin. Mit 15 Jahren beginnt sie zu schreiben. Zuerst veröffentlicht sie 1946 in der Wiener Avantgarde-Zeitschrift Plan. Sie gehört zu dieser Zeit einem Kreis junger Autoren um Hans Weigel an. 1951 lernt sie Andreas Okopenko kennen, mit dem sie gemeinsame Textmontagen anfertigt. Ab 1954 ist Friederike Mayröcker eng mit Ernst Jandl befreundet. 1956 veröffentlicht sie ihr erstes Buch. Sie schreibt Hörspiele und szenische Prosa, teils in der CollageTechnik des Dada, teils in persiflierender Comic-strip-
Technik. In den siebziger Jahren arbeitet sie überwiegend an längerer und kürzerer Prosa, in den achtzigern Jahren wechselt sie zwischen umfangreichen Prosabüchern und Gedichtbänden. Von 1970 bis 1971 ist sie Gast des DAAD in Berlin (West) und 1972 im Auftrag des österreichischen Bundesministeriums für Unterricht und Kunst zusammen mit Ernst Jandl auf Vortragsreise durch die USA. 1973 ist sie erneut Gast des DAAD in Berlin. 1978 findet ein Internationales Friederike- Mayröcker-Symposium in Wien statt. Es folgen Reisen in die Bundesrepublik, in die DDR, in die Niederlande, nach Luxemburg, Polen, England, Frankreich, in die Schweiz und in die Sowjetunion. Friederike Mayröcker ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin, des Österreichischen Kunstsenats Wien, des Internationalen Künstlergremiums, der Grazer Autorenversammlung, des Forum Stadtpark Graz und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt. Über ihre Arbeitsweise sagt sie selbst: "Ich lebe in Bildern. Ich sehe alles in Bildern, meine ganze Vergangenheit, Erinnerungen sind Bilder. Ich mache die Bilder zu Sprache, indem ich ganz hinein steige in das Bild. Ich steige solange hinein, bis es Sprache wird." Sie ist eine der bedeutendsten deutschsprachigen Autorinnen und lebt in Wien.

Veröffentlichungen (zuletzt): Gesammelte Prosa 1949-2001, hrsg. von Klaus Reichert, in 5 Bänden, Suhrkamp 2001; Magische Blätter I-V, Suhrkamp 2001; Requiem für Ernst Jandl; Suhrkamp 2001; Mein Arbeitstirol - Gedichte 1996-2001, Suhrkamp 2003, Die kommunizierenden Gefäße, Suhrkamp 2003; Sinclair Sofokles der Baby-Saurier mit farbigen Illustrationen von Angelika Kaufmann, Niederösterreichisches Pressehaus Buchverlag, 2004; Gesammelte Gedichte 1939-2003, hrsg. von Marcel Bayer, Suhrkamp 2005; Und ich schüttelte einen Liebling, Suhrkamp 2005.

Auszeichnungen (kleine Auswahl): Georg-Trakl-Preis 1977; Anton-Wildgans-Preis 1981; Großer Österreichischer Staatspreis für Literatur 1982; Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg 1993; Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis 1996; Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste 1996; Meersburger Droste-Preis 1997; America Awards Prize 1997; Christian-Wagner-Preis 2000; Georg-Büchner-Preis 2001; Ehrenring der Stadt Wien 2004.

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Stimme: Franz Paul Hammling
Textdauer: 1 min 10 sek
Ton-Quelle: V#12 - Liebesspiele. (Mitschnitt der Präsentation der gleichnamigen Zeitschrift, veranstaltet vom Vorarlberger Autorenverband und vom Spielbodenchor am 21.01.2004).
Produktion: © Vorarlberger Autorenverband 2004
Original: Fotografie. In: V#12 - Liebesspiele, Vorarlberger Zeitschrift für Literatur, (Redaktion Wolfgang Mörth und Roger Vorderegger), S. 136.
Im Literaturradio seit: August 2007
Ich denke an dich [Lyrik] Details anzeigen

Stimme: Franz Paul Hammling
Textdauer: 1 min 17 sek
Ton-Quelle: V#12 - Liebesspiele. (Mitschnitt der Präsentation der gleichnamigen Zeitschrift, veranstaltet vom Vorarlberger Autorenverband und vom Spielbodenchor am 21.01.2004).
Produktion: © Vorarlberger Autorenverband 2004
Original: Ich denke an dich. In: V#12 - Liebesspiele, Vorarlberger Zeitschrift für Literatur, (Redaktion Wolfgang Mörth und Roger Vorderegger), S. 139.
Im Literaturradio seit: August 2007